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„Auschwitz-Erlass“ 16. Dezember 1942
Vergangenheit & Gegenwart und die Bewahrung der Zeugenschaft
Podiums-Diskussion, DOK-Film und Konzert
16.12.21, 18:30 Uhr, Klosterscheune Zehdenick
Am 16. Dezember 1942 erging der sogenannte „Auschwitz-Erlass“, der die Deportation aller Sinti und Roma in Europa in das deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau anordnete. Darunter befanden sich über 10.000 deutsche Sinti und Roma. Die Entrechtung der deutschen Sinti und Roma begann bereits mit den Nürnberger Rassegesetzen von 1935. Kurz darauf wurden zwischen 1936 und 1945 erste Zwangslager, z.B. in Berlin-Marzahn eingerichtet die der Konzentration und Selektion nach rasseideologischen Kriterien, der Ausbeutung durch Zwangsarbeit und der Vorbereitung der Deportation in Konzentrationslager und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau dienten. Insgesamt wurden im besetzten Europa mehrere Hunderttausend Sinti und Roma in Konzentrationslagern oder durch Einsatzgruppen der SS ermordet.
Die nationale Minderheit der Sinti und Roma ist seit mehr als 600 Jahren in Deutschland beheimatet. Auch wenn die Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in den letzten Jahrzehnten beachtliche Erfolge erzielen konnte, sind Vorurteile und rassistische Denkmuster im Alltag weiterhin wirkungsmächtig. Der Antiziganismus hat sich in einer jahrhundertelangen Geschichte herausgebildet und zu Ausprägungen geführt, die sich dabei von anderen Formen rassistischer Diskriminierung deutlich unterscheiden. Die Notwendigkeit einer Unterscheidung ist nicht zuletzt aufgrund des an Sinti und Roma begangenen nationalsozialistischen Völkermords sowie der sogenannten Zweiten Verfolgung nach 1945 in der Bundesrepublik evident. Wie kann die Zeugenschaft an den Holocaust der Sinti und Roma bewahrt werden und die Bekämpfung des Antiziganismus zu einer Aufgabe der gesamten Gesellschaft werden?
Podiums-Diskussion und Filmvorführung
Vor dem Hintergrund des Jahrestages veranstaltet der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. in Kooperation mit der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn e.V. in der Klosterscheune Zehdenick eine Podiums-Diskussion über Kontinuitäten und Brüche des Antiziganismus und die aktuellen Herausforderungen bei der Bewahrung der Zeugenschaft.
Zuvor wird der Dokumentarfilm von Kamil Majchrzak ,,Contemporary Past – Die Gegenwart der Vergangenheit" (2019) gezeigt.
Podiumsdiskussion mit den Gästen
Petra Rosenberg Vorsitzende des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V.
Kamil Majchrzak Vize-Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD)
Roxanna-Lorraine Witt Vorsitzende von Save Space e.V.
Shelly Kupferberg Journalistin, Moderatorin
Dokumentarfilm ,,Contemporary Past – Die Gegenwart der Vergangenheit"
von Kamil Majchrzak (2019)
KONZERT: ART OF DUO
Lello Franzen - Gitarre
Jorena Mettbach - Gesang
Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter: info@sinti-roma-berlin.de.
Die Veranstaltung findet als 2G Veranstaltung statt.
Wenn es die aktuelle Coronalage erfordert, wird die Veranstaltung live mitgeschnitten und auf den Webseiten veröffentlicht.
09:30 Uhr für Schulen der Region (bitte aktuelle Ankündigung beachten)
18:30 Uhr Abendveranstaltung
Eine Veranstaltung des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg in Kooperation mit der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn, dem Internationalen Komitee Buchenwald-Dora und Kommando (IKBD) und der Klosterscheune Zehdenick. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums Brandenburg. www.sinti-roma-berlin.de
Gefördert durch das Land Brandenburg