Sigurd Wendland - Ein deutscher Meister
Sigurd Wendland ist ein künstlerischer Provokateur. Seine oft raumfüllenden Gemälde zeugen von einer Sinneslust und Freude an der Malerei, wie sie in der aktuellen Kunst nur selten anzutreffen sind. Dabei nutzt er sein handwerkliches Geschick, um mit malerischen Anlehnungen an die europäische Kunstgeschichte der letzten 500 Jahre aktuelle gesellschaftliche und politische Missstände zu dokumentieren.
Schon 1994 wurden Arbeiten von Wendland im Kloster Zehdenick gezeigt. Nun wird es Zeit, nach fast 30 Jahren, sich wieder in einer Einzelausstellung mit diesem Dokumentaristen der Berliner Republik zu beschäftigen, der einer der bekanntesten und wichtigsten Künstler der Region ist.
Dass viele seiner Protagonisten auf den Bildern nackt sind, irritiert nur auf den ersten Blick. Er transformiert damit kunsthistorische Zitate in die Gegenwart und bildet gerade auch bei aktuellen Themensetzungen Bezüge zur Geschichte. Aber Wendland zeigt auch mit der Nacktheit der Dargestellten die animalische Energie, die uns in unserem Handeln noch immer antreibt und Lust wie Leid bedeuten können. Der Mensch bleibt auf den Bildern von Wendland, wie im realen Leben, ein Tier! Zudem beweist Sigurd Wendland mit der Malerei des Inkarnats seine künstlerische Meisterleistung. Auch das bewusste „Nicht-Vollenden“ einiger Teile seiner Gemälde steht in der Tradition der Kunstgeschichte und lässt den Betrachtern Freiraum, die Bilder selber „weiter zu denken“.
Eine Ausstellung, die uns einem der wichtigsten Künstler der Region bekannter machen wird.
Sigurd Wendland lebt in Groß-Dölln und Berlin. Er wurde für seine Porträts prominenter Künstler und Intellektueller wie seine großformatigen Historienbilder, in denen er das aktuelle politische wie gesellschaftliche Leben kommentiert, bekannt und hat international in zahlreichen Museen ausgestellt.
Eröffnung: Sonntag, den 27. Februar, 16 Uhr
Dauer: 27.02.2022 - 10.04.2022