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!!! abgesagt/verschoben!!! Fjarill - Konzert

Fjarill - Konzert

Aino Löwenmark & Hanmari Spiegel

Aino Löwenmark & Hanmari Spiegel

Singer & Songwriter, World -

Aino Löwenmark (Piano, Gesang)  &  Hanmari Spiegel (Geige, Gitarre, Gesang)

 Wie bleibt die Kunst lebendig? Indem wir sie immer wieder lesen, hören und betrachten. Indem Worte, die vor langer Zeit geschrieben wurden, ganz unmittelbar in uns anklingen. Und besonders beglückend ist es, wenn die Kunst sich selbst fortschreibt. Wenn vergangene Werke zu neuen inspirieren. Insofern ist es ein wunderbar bewegendes Ereignis, wie das Hamburger Singer-Songwriter-Duo Fjarill nun Gedichte von Nelly Sachs und Pär Lagerkvist vertont hat. Ihr neuntes Album „Poësi‟ verbindet tieftraurige und traumschöne Lyrik mit einer ganz eigenen vielschichtigen Klangwelt zwischen Folk, Pop, Jazz und Klassik. Die schwedische Sängerin und Pianistin Aino Löwenmark wandelt gemeinsam mit der südafrikanischen Violinistin Hanmari Spiegel so kunstvoll zwischen damals und heute, bis eine absolut zeitlose Magie entsteht. Poesie eben.

Aino Löwenmark & Hanmari Spiegel

Aino Löwenmark & Hanmari Spiegel

 Sowohl Nelly Sachs als auch Pär Lagerkvist sind 1891 geboren. Und beide erhielten Mitte des 20. Jahrhunderts den Nobelpreis für Literatur. Doch neben diesen biographischen Gemeinsamkeiten ist es vor allem der dichterische Geist, der Fjarill fasziniert. „Beide behandeln vergleichbare Themen: Warum existieren wir auf dieser Erde? Welche Stärke entwickeln wir in schwachen Momenten? Leben wir intensiver im Angesicht des Todes?‟, sagt Aino Löwenmark. „Das sind Fragen, die uns in der Corona-Zeit noch einmal verstärkt beschäftigen.‟ Um die inhaltliche Beziehung von Sachs und Lagerkvist zu illustrieren, wachsen die beiden Dichter-Namen im Artwork des Albums zum Stamm eines Baums zusammen. Eine Basis, aus der die Lieder von Fjarill wie verwunschene Äste emporsprießen.

 Während die Lyrik des Schweden Lagerkvist bereits auf dem Vorgängeralbum „Midsommar‟ zu erleben ist, hat Fjarill die Gedichte von Nelly Sachs neu für sich entdeckt. „Ihre Texte sind rätselhafter. Zum Teil sind sie im Delirium in der Nervenheilanstalt entstanden. Mich beeindruckt, wie sie ihre Trauer in Kunst umgesetzt hat‟, sagt Hanmari Spiegel. Nelly Sachs hatte während der NS-Diktatur begonnen, sich mit ihrer jüdischen Herkunft zu befassen. 1940 floh sie von Berlin nach Stockholm, wo sie nicht nur als Dichterin lebte, sondern auch schwedische Werke ins Deutsche übersetzte, unter anderem von Pär Lagerkvist. „Wir haben Gedichte von ihr ausgesucht, in denen ein hoffnungsvoller Schimmer zu erahnen ist‟, erzählt Aino Löwenmark. „Noch mehr Licht kommt dann mit der Poesie von Pär Lagerkvist hinzu.‟

 Im Angesicht der Pandemie möchten die Musikerinnen mit ihrem Album ein besonderes Maß an Kraft und Mut spenden. Wie solidarisch wiederum die Fans das Schaffen von Fjarill unterstützen, zeigte sich eindrucksvoll beim Crowdfunding zu „Poësi‟. Die angestrebten 15.000 Euro wurden um satte 2000 Euro übertroffen. Als Dankeschön ließen sich unter anderem Gesangsworkshops erwerben, die Fjarill im Walden Studio am grünen Rande Hamburgs gibt. „Wir sind enorm dankbar für das große Vertrauen, dass uns so viele Menschen seit Jahren entgegenbringen‟, sagt Hanmari Spiegel. Seit 2004 hat sich das charismatische Duo von Südafrika bis Schweden ein stetig wachsendes Publikum erspielt. Ihre Auftritte laden Konzertsäle und Freiluftfestivals, Clubs und Kirchen mit einer einzigartigen kollektiven Energie auf. Bis alle Anwesenden erfüllt und elektrisiert sind von Empfindsamkeit und Euphorie.

Die neuen Klänge, die Fjarill zu den alten Gedichten gefunden hat, entwickelten sich ganz intuitiv. Je nachdem, welche Schwingung die Worte in den Musikerinnen auslösten. Wie Ideen kommen und gehen, davon erzählt die Auftaktnummer „Ljus från utslocknande stjärnor‟ („Licht von erloschenen Sternen‟). Piano und Violine ebnen den Versen da ganz sachte den Weg. Ein Suchen und Staunen. „Nicht jeder kreative Impuls manifestiert sich, manches kann auch vorbeifließen‟, erklärt Aino Löwenmark. „Wir müssen nicht alle Prozesse verkopft zu Ende bringen.‟ Kunst lässt sich nicht erzwingen. „Nelly Sachs‘ Texte haben lange in mir gearbeitet. Auf einmal ist da eine Öffnung und die Musik kommt herein‟, sagt Hanmari Spiegel. Die transparenten Kompositionen dienen oftmals als Ausgleich zur Schwermut der Lyrik, etwa in „So rann ich aus dem Wort‟. Eine fein justierte Balance.

Die frei atmende Atmosphäre, die „Poësi‟ durchzieht, wurde behutsam eingefangen von dem Hamburger Produzenten Stephan Gade. „Stephan ist ein entspannter Mensch, den wir seit mehr als 15 Jahren kennen. Mit ihm zu arbeiten, hat sich wie eine Verlängerung unserer Kreativität angefühlt‟, erzählt Aino Löwenmark. „Aufgrund von Corona haben wir unser Material viel digital hin- und hergeschickt. Das hat sehr gut funktioniert‟, erläutert Hanmari Spiegel. Stephan Gade hat sich mit Bass, Gitarre und Percussion in die Aufnahmen eingebracht. Und weitere treue Weggefährten haben ebenfalls zu dem Album beigetragen, etwa die Musiker Jürgen Spiegel und Stefan Stoppok. Der Schauspieler Andreas Grötzinger wiederum rezitiert mit dunkel-warmer Stimme das Poem „In der blauen Ferne‟. Neu ist, dass Fjarill seine Instrumentierung erweitert hat. So ist Hanmari Spiegel erstmals am Synthesizer zu hören, was den Sound des Duos dynamisch bereichert.

Mit den Gedichten von Nelly Sachs zieht zudem das Deutsche ein in den Fjarill’schen Sprachkosmos. Wenn Aino Löwenmark das Gedicht „Hier nehme ich euch gefangen / ihr Worte‟ singt, entfaltet sich durch ihren schwedischen Akzent eine eigensinnige wie zarte Poesie. Zwei Monate lang hat sie den Song immer wieder aufgenommen, bis sich Artikulation und Emotion stimmig anfühlten. Wie überhaupt alle der 13 Songs eine ganz eigene Persönlichkeit entwickelt haben. Da ist das beschwingte „Önskevisa‟ („Wunschlied‟), das die Demokratie mit einem wilden Volkstanz feiert. Oder das getragene „Vår är himmeln‟ („Unser ist der Himmel‟), das die Verletzlichkeit preist. „Wir werden schicksalsweich, je älter wir sind. Die Erkenntnis, dass alles zerbrechlich ist, macht demütig und dankbar‟, sagt Aino Löwenmark. „Dieser Text von Pär Lagerkvist ist so schön und zuversichtlich, er könnte eine Art Vaterunser sein für eine neue Religion‟, sagt Hanmari Spiegel.

Es hat eine heilende und beflügelnde Qualität, wie Fjarill auf „Poësi‟ menschliche Seelenlagen auslotet. Wie die Musikerinnen beherzt eintauchen in jene Zustände, die zwischen den Welten zu liegen scheinen. Wie sich Stimmen und Töne Schicht um Schicht ergänzen. Und wie zugleich viel Raum bleibt für eigene Gedanken. Mit der spannungsgeladenen Rhythmik von „Glömma Glömma‟ lassen sich Wut und Frust kanalisieren. Und mit Lagerkvists bekanntem Gedicht „Det är vackrast när det skymmer‟ werden die Zuhörenden zum Abschluss des Albums sanft in die Dämmerung geleitet. Das Lied zelebriert eine allumfassende Liebe, die wir ganz für uns alleine spüren können. Was für eine passende und tröstende Botschaft in dieser besonderen Zeit.

https://www.fjarill.de       


Rezensionen

Für „Midsommar“:

„Mystische Musik mit schwedischen Texten: […] Melancholie und Sehnsucht schwingen mit, wenn Aino Löwenmark und Hanmari Spiegel den schwedischen Mitsommer besingen […] Als Duo ‚Fjarill‘ kreieren sie ihren ganz eigenen Musikstil“ NDR Fernsehen

„Ein außergewöhnliches Duo“ hr Fernsehen, Hauptsache Kultur

„Man agiert gleichberechtigt miteinander, wechselt sich in musikalischer Funktion ab und das polyfone Stimmarrangement verschmilzt mindestens so schön wie bei Simon & Garfunkel“ Süddeutsche Zeitung

„Die Temperatur steigt ab den ersten Klängen, und der Himmel wird viel blauer. Faszinierend.“ Welt am Sonntag

„So zählt das aktuelle Album sicher zu den Höhepunkten ihres kreativen Schaffens. […] Ihr harmonisches Zusammenspiel […] sucht seinesgleichen und kreiert eine ganz eigene musikalische Welt, die sich in keine Schublade einordnen lässt.“ FOLKER

Hören Sehen Lesen Sie weiter auf unserer Webseite. Aber viel besser kommen Sie zum Konzert.

In freundlicher Zusammenarbeit mit O-Tone Music, Uwe Hager, https://www.o-tonemusic.de/artist/fjarill/


Vorverkauf: 14 € / Tageskasse: 18 € / Schüler: 7 €