„Germans & Jews – Eine neue Perspektive“ FILM-Diskussion
Wertvolles Plädoyer für den offenen Dialog
Vereinigte Staaten 2016 / Dokumentarfilm / 76 Minuten / Regie: Janina Quint / ab 6 Jahren
Germans & Jews - Eine neue Perspektive (2016)
Originaltitel: Germans & Jews - History is the memory of a people
Startdatum Deutschland/ 14.05.2020 / FSK 6 / Regie: Janina Quint / Genre: Dokumentarfilm
Tags: Judentum Deutschland / Kamera: Adolfo Doring, Amanda Zackem / Musik: Jonathan Zalben /
Schnitt: Michael Culyba / Produktionsland: USA / Filmlänge: 76 Min / Filmverleih: W-Film Köln/
Unsere Veranstaltung ist eingebunden in das Gedenken an die Pogromnacht 1938 in Nazideutschland, deren 82. Jahrestag wir in diesen Tagen begehen.
Zum Filmgespräch begrüßen wir ganz herzlich die SchauspielerInnen Ariel Cukierman & Herbert Weber.
Die Filmdiskussion leitet Lars Meyer.
Deutsche und Juden, warum kann ich diese Wörter nur auf Englisch aussprechen, ohne dass es sich unangenehm anfühlt? Bei einer außergewöhnlichen Dinnerparty in Berlin diskutieren nichtjüdische Deutsche und in Deutschland lebende Juden über ihre hochsensible Beziehung zueinander. Jetzt, über 70 Jahre nach dem Holocaust! Heute lebt in Berlin die am schnellsten wachsende jüdische Bevölkerung Europas. Diese Entwicklung war 1945 absolut unvorstellbar, wie konnte das geschehen? Kann sich ein Jude jemals in Deutschland zu Hause fühlen? „Berlin ist trendy und ich fühle mich hier viel sicherer als in Israel“, sagt ein jüdischer Künstler. Ob er denn ein stolzer Deutscher sei, wird sein Tischnachbar daraufhin gefragt. „Ja, auf eine gewisse Weise schon“, antwortet dieser, „aber nur, weil ich mich meinem Land und meiner Kultur als Patriot der Demokratie und der Menschenrechte verbunden fühle“. So entsteht ein lebendiger kultureller Austausch über den Wandel in Deutschland. Zu Wort kommen auch Persönlichkeiten, wie der verstorbene Holocaust-Historiker Fritz Stern, der deutsch-jüdische Schriftsteller Rafael Seligman oder der deutsche Musiker Herbert Grönemeyer.
75 Jahre Kriegsende – Zeit für einen Perspektivwechsel! Im Dokumentarfilm „Germans & Jews – Eine neue Perspektive“ diskutieren nichtjüdische Deutsche und in Deutschland lebende Juden über ihre hochsensible Beziehung zueinander. Herausgekommen ist ein erfrischend offener Austausch über Antisemitismus und deutsche Schuld aus heutiger Sicht. Besonders wertvoll auch mit Blick auf aktuellere rechtsextreme und antisemitische Tendenzen in Deutschland. Gleichzeitig unbequem und provokant, unerwartet und aufschlussreich.
»Ein großartiger, intelligenter und wichtiger Film.« Daniel Kehlmann, Bestsellerautor
»Erwarten Sie keine einfachen Antworten in „Germans & Jews“. Bereiten Sie sich einfach auf gewaltige Fragen vor.« New York Times
»Lassen Sie sich nicht von dem trügerisch einfachen Titel täuschen. „Germans & Jews“ gibt einen nuancierten Blick auf eine komplizierte Situation.« Los Angeles Times
»Dieser Film spricht Bände über die menschliche Fähigkeit zu Verständnis, Empathie und Hoffnung.« NOW Toronto
»Ein Dokumentarfilm mit emotionaler Tiefe.« CriterionCast
FESTIVALS / FILMPREISE / Auswahl
2017: Ann Arbor Jewish Film Festival, USA
2017: Atlanta Jewish Film Festival, USA
2017: Best of San Francisco Jewish Film Fest, San Rafael, USA
2017: Copenhagen Jewish Film Festival, DK
2017: Jüdische Filmtage München, DE
In freundlicher Zusammenarbeit mit der Friedrich Ebert Stiftung Brandenburg, W-Film Köln und der REGIO-Nord.
Eintritt: Schüler: 1 € / Vorverkauf: 5 € / Tageskasse: 7 €
Die Eintrittsgelder verbleiben für die weitere Arbeit bei der Klosterscheune Zehdenick.
Am 9. November 1938 gipfelte der staatliche Antisemitismus in einem Pogrom gegen die Juden. Die Ausschreitungen waren von der nationalsozialistischen Führung organisiert, die die Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Bürger seit der "Machtergreifung" Hitlers 1933 systematisch vorantrieb.
Die antisemitischen Ausschreitungen im Rahmen der "Reichspogromnacht" waren ein Wendepunkt in der Geschichte der Judenverfolgung im nationalsozialistischen Deutschland, obwohl auch davor schon Synagogen in Brand gesetzt worden waren. Die erste systematische reichsweite Aktion gegen die jüdische Bevölkerung war der Boykott jüdischer Geschäfte im April 1933. Mit den Nürnberger Gesetzen von 1935 wurde antisemitischen Überzeugungen auch gesetzlicher Rückhalt verschafft. In den Tagen und Monaten nach den Pogromen wurde eine neue Welle von Gesetzen verabschiedet, die die Rechte der jüdischen Bevölkerung noch weiter einschränkten.
Quelle - https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/68670/9-november-1938-08-11-2011